Ausstellungsräume im Erdgeschoss des Corps de logis

Der Nordbereich des Schlosses, das Corps de logis, entstand in der ersten Bauphase ab 1681 und ist der älteste Bauteil der Barockanlage. Der Baukörper wies seit der Zerstörung 1945 einen besonders hohen Zerstörungsgrad auf. Unklar war lange Zeit, ob eine Rettung überhaupt möglich ist. Im Rahmen von zwei Sicherungsmaßnahmen konnten wesentliche Teile des verbliebenen Corps de logis vor dem Verfall bewahrt und saniert werden.
Mit der deutsch-russischen Sonderausstellung "Auf den Spuren Katharinas", die eine Gemeinschaftsarbeit des Museumsreservates "Zarskoje Selo" und dem Förderverein Schloss Zerbst war, wurden die Räume des Erdgeschosses 2019 feierlich eingeweiht. Zwei Jahre später, nach deren Beendigung, wurde die neue Dauerausstellung "Das Zerbster Schloss - Geschichte, Baumeister und Künstler" eröffnet.



 
Ausstellungsraum 1

  Ausstellungsraum 1
Der erste Raum widmet sich der Geschichte der Residenz. Dargestellt sind die Burganlage, die Bau- und Nutzungsgeschichte des Barockschlosses, die Zerstörung 1945 und der Abbruch von Schlosstrakten sowie der Verfall der Ruine und der Wiederaufbau durch den Förderverein. Außerdem sind biographische Skizzen und das Ouvre des Niederländischen Baumeisters und Ingenieurs Cornelis Ryckwaert zu sehen.
 
Ausstellungsraum 2

  Ausstellungsraum 2
Dem Schweizer Baumeister und Stuckateur Giovanni Simonetti ist der zweite Raum gewidmet. Seine umfänglichen Stuckaturen im Berliner Schloss, der preußischen Residenz, waren Ausdruck seiner enormen Leistungskraft und seines hohen künstlerischen Könnens. Seine kraftvollen Arbeiten spiegelten sich auch im Zerbster Schloss wider. Der Ausstellungsraum gibt außerdem einen Einblick in die historische Abortanlage des Schlosses.
 
Ausstellungsraum 3

  Ausstellungsraum 3
Die umfänglichsten Spuren bei der Gestaltung der barocken Residenz hinterließ der Baumeister, Bildhauer, Stuckateur und Maler Johann Christoph Schütze aus Sachsen. Dieses Multitalent, dessen Ouvre im dritten Raum präsentiert wird, besaß eine enorme künstlerische Vielseitigkeit. Die hohe Qualität seiner Planungen, ausgeführten Bauten und Dekorationen machen ihn zu einer besonderen Baumeisterpersönlichkeit der Barockzeit.
 
Ausstellungsraum 4

  Ausstellungsraum 4
Der preußische Baukondukteur Johann Friedrich Friedel, der ein Mitarbeiter im Baubüro des genialen Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und mit seinem Ouvre vertraut war, wird im vierten Raum thematisiert. Friedel vollendete mit der Errichtung des östlichen Traktes die Zerbster Dreiflügelanlage. Ein von ihm gezeichneter und signierter Plan des Schlosses Sanssouci weist ihn als sehr guten Zeichner aus.
 
Ausstellungsraum 5

  Ausstellungsraum 5
Der fünfte Ausstellungsraum widmet sich dem königlich-preußischen Hofbildhauer Johann Michael Hoppenhaupt d. Ä., der für die Residenzen Friedrichs des Großen einmalige Zimmerdekorationen schuf. Mit Hoppenhaupt hielt das elegante friderizianische Rokoko Einzug ins Zerbster Schloss. Er stellte sechs Raumausstattungen und Möbel von ausgezeichneter Qualität her, die den königlichen Interieurs ebenbürtig waren.
 

Die Öffnungszeiten der Ausstellungen im Schloss sind unter der Rubrik "Besichtigung" einsehbar.

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