Baumaßnahmen

 
2005/06:   Sicherungsmaßnahme I
2007:   Sicherungsmaßnahme II
2008:   Sanierung des Sandsteinfußbodens in der Eingangshalle
2008:   Restaurierung der Sandsteinfigur "Stärke"
2008/09:   Sicherungsmaßnahme IV
2009:   Toilettenanlage Erdgeschoss
2009/10:   Sicherungsmaßnahme V
2010:   Gewölbesanierung im Corps de logis
2010/11:   Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 1
2011/12:   Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 2
2012:   Verputzung Eingangshalle
2013:   Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 3
2013/14:   Sicherungsmaßnahme VI, Bauabschnitt 3
2013/14:   Abdeckung der Balkone
2014:   Sandsteingeländer im Haupttreppenhaus
2015:   Sanierung des Daches über dem Mittelrisalit
2016:   Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 4
2017/18:   Sicherungsmaßnahme VII
2018/19:   Sicherungsmaßnahme VI, Bauabschnitt 1
2020/21:   Fenster und Türen nach historischem Vorbild
2020-22:   Umsetzung des kulturellen Nutzungskonzeptes
 



Schema der Sicherungsmaßnahmen
Stand 2020 (zum Vergrößern anklicken)

Schema der Südfassade
Südfassade des Ostflügels

Schema der Nordfassade
Nordfassade des Corps de logis

Schema der Ostfassade
Westfassade des Corps de logis und des Ostflügels

Schema der Ostfassade
Ostfassade des Ostflügels und des Corps de logis
 



Sicherungsmaßnahme I
25. Oktober 2005 bis 27. Januar 2006


 
Gerüst am Ostflügel
Gerüst am Ostflügel
Dacharbeiten
Dacharbeiten
Schalungsstützen im Entreesaal
Schalungsstützen
Schalung im Entreesaal
Schalung Entreesaal
Deckenguss
Deckenguss
 

60 Jahre nach der Zerstörung des Schlosses und 50 Jahre nach den letzten großen Bauarbeiten begannen nun endlich die Sicherungsmaßnahmen. Es ist erstaunlich, dass die Bausubstanz die letzten Jahrzehnte trotz permanentem Eindringen von Regenwasser sowie schwerem Vandalismus relativ gut überstanden hat. Viele kostbare Details sind verloren, doch das Mauerwerk kann durch geeignete Maßnahmen erhalten werden. In kleinen Schritten sollen die Sicherungsarbeiten Jahr für Jahr voranschreiten.

Mit dem offiziellen Beginn der Sicherungsmaßnahmen am Schloss am 25. Oktober 2005 - nur durch die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt überhaupt möglich - erreichte der Förderverein in relativ kurzer Zeit ein entscheidendes Etappenziel. Bis zu diesem Tag waren jedoch viele Hürden zu nehmen und ein langer Atem gefragt. Die Arbeiten begannen im Dachbereich, der besonders sensibel ist. Das Notdach aus den Jahren 1954/55 erhielt eine neue Abdeckung und wurde mit Rinnen sowie Wasserspeiern versehen.

Ein zweiter Komplex bestand im Einzug von neuen Decken - zwei davon im Bereich des Mittelrisalits mit großen Spannweiten. Eine technologische Novität war der Einbau von über 1.000 großen Kugeln, um das Deckengewicht zu minimieren. Die Decken sichern den Mittelteil statisch und erschließen das Treppenhaus wieder. Eine kleinere Decke entstand oberhalb des Parterre am Eingangsbereich der Hofseite. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird die Geschichte des Schlosses weitergeschrieben.


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Sicherungsmaßnahme II
10. Januar 2007 bis 23. März 2007


 
Gerüst im Ostflügel
Gerüst im Ostflügel
Bagger am Schloss
Sicherungsarbeiten
Schalungsstützen im Entreesaal
Schalungsstützen
Stahlarmierung
Stahlarmierung
Decke im 1. Obergeschoss
Decke 1. Obergeschoss
 

Ein Jahr nach Abschluss der ersten umfangreichen Bauarbeiten schloss sich die Sicherungsmaßnahme II an. Damit wurde die angestrebte Kontinuität erzielt. Die Umsetzung war nur durch die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt und der Stadt Zerbst/Anhalt möglich.

Basierend auf den ersten Sicherungsmaßnahmen war es technologisch nun möglich, weitere Decken im Ostflügel des Schlosses einzuziehen. Insgesamt entstanden zehn Decken nördlich des Mittelrisalits zwischen Erd- und 1. Obergeschoss bzw. zwischen letzterem und 2. Obergeschoss. Die Arbeiten waren besonders dringlich, da in diesem Bereich kein schützendes Notdach existiert. Regen- und Schmelzwasser sammelte sich im Erdgeschossbereich und sickerte permanent bis ins untere Kellergeschoss durch.

Für vier große Stahlbetondecken kamen wiederum Cobiax-Körper zum Einsatz, um das Eigengewicht zu minimieren. Zuganker zwischen dem Außenmauerwerk und den neuen Decken geben diesem Gebäudeteil die notwendige Stabilität. Die nächste Bauaufgabe besteht darin, weitere Stahlbetondecken südlich des Mittelrisalits einzuziehen. Dann sind die statischen Voraussetzungen gegeben, um über einen neuen Abschluss in Höhe des Hauptgesimses bzw. ein neues Dach nachzudenken.


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Sanierung des Sandsteinfußbodens in der Eingangshalle
7. Juli 2008 bis 28. August 2008


 
Aufnahme der Platten
Aufnahme der Platten
Saal ohne Platten
Saal ohne Platten
Neuverlegung der Platten
Neuverlegung
neue Fenster
neue Fenster
sanierter Fußboden
sanierter Fußboden
 

Die Eingangshalle des Schlosses befindet sich im Erdgeschoss des Mittelrisalits des Ostflügels und dient dem Förderverein als Hauptveranstaltungsort. Durch die massiven Zerstörungen 1945 und den Vandalismus in der Folgezeit wurde der Sandsteinfußboden erheblich beschädigt. Die vielen Fehlstellen erschwerten die Durchführung von Veranstaltungen massiv und stellten Gefahrenquellen dar.

Die Sanierung des Sandsteinfußbodens übernahm eine Steinmetzfirma. Die denkmalgerechten Arbeiten erfolgten behutsam, so dass der historische Charakter erhalten blieb und die Beschädigungen noch ablesbar sind. Reparable Platten und solche mit kleineren Schäden kamen wieder zum Einsatz. Ein großer Teil musste jedoch durch analoges Altmaterial aus dem Schlosskeller ergänzt werden.

Der gesamte Bodenbelag (125 Quadratmeter) wurde aufgenommen, sortiert und in die Steinmetzwerkstatt transportiert. Dort wurden die bis zu 30 cm starken Platten gereinigt, zugeschnitten, geschliffen und ggf. ergänzt. Anschließend erhielt der Saal einen neuen Unterbau. Das Einbringen der Platten mit Trasskalkfugenmörtel erfolgte nach einem Verlegeplan. Parallel erfolgte die Elektrifizierung des Saales und der Einbau von zwei Fenstern nach historischem Vorbild. Die Finanzierung der Sanierungsarbeiten erfolgte ausschließlich durch Spenden.


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Restaurierung der Sandsteinfigur "Stärke"
30. September 2008 bis 3. November 2008


 
Bergung der Figur
Bergung der Figur
ausgestellte Figur
ausgestellte Figur
rekonstruiertes Gesicht
rekonstruiertes Gesicht
restaurierte Figur
restaurierte Figur
"Stärke" im Profil
"Stärke" im Profil
 

Im Zentrum des ersten Ausstellungsraumes des Schlosses steht eine überlebensgroße Sandsteinfigur. Mit Keule und Löwenfell ausgestattet symbolisiert sie die "Stärke". Die Statue stand einst auf dem Balkon des Mittelrisalits des Ostflügels, bis sie Anfang der 1990er Jahre infolge von Vandalismus abstürzte und erheblich beschädigt wurde. Unter großen Mühen hat der Förderverein die 1,2 Tonnen schwere Plastik im Marstall geborgen, gereinigt und 2005 durch eine Spezialfirma im Ausstellungsraum aufrichten lassen.

Durch den Sturz vom Balkon und die mutwillige Zerstörung durch Jugendliche hatte die Sandsteinfigur allerdings Gesicht, Arme sowie andere Körper- und Gewandteile eingebüßt. Mit finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung Anhalt-Zerbst sowie Spenden war es dem Förderverein möglich, der Statue partiell ihr ursprüngliches Aussehen zurückzugeben.

Historische Fotos bildeten die Grundlage für die Restaurierung der vom Bildhauer Brunner aus Franken geschaffenen, Mitte 1747 vollendeten Figur. Besonders aufwändig gestaltete sich die Rekonstruktion des Gesichts und der Arme. Nun bildet die "Stärke" wieder den Blickfang im ersten Ausstellungsraum. Damit konnte die Attraktivität der Dauerausstellung weiter erhöht werden.


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Sicherungsmaßnahme IV
10. November 2008 bis 27. Februar 2009


 
Betonpumpe am Ostflügel
Betonpumpe
Aufbringen des Betons
Aufbringen des Betons
Konstruktion für das Übergangsdach
Dachkonstruktion
Regenrinne und Hauptgesims
Hauptgesims
Montage Blechdach
Montage Blechdach
 

Trotz intensiver Bemühungen konnte das Finanzierungskonzept der Sicherungsmaßnahme III im Jahr 2008 nicht in die Realität umgesetzt werden. Statt dessen gelang es im Winterhalbjahr 2008/09 aber, die Sicherungsmaßnahme IV durchzuführen. Die Förderungen des Landes Sachsen-Anhalt, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, des Landkreises Anhalt-Bitterfeld und der Stadt Zerbst/Anhalt machten dies möglich. Der Förderverein hatte entsprechende Eigenanteile aufzubringen. Diese resultierten aus Spenden von Schlossbesuchern und aus der finanziellen Unterstützung von Förderern.

Die ausgeführten Arbeiten bauten auf die vorangegangene Sicherungsmaßnahme II auf. Sie konzentrierten sich auf den nördlichen Teil des Ostflügels. Das Mauerwerk des zweiten Obergeschosses wurde nach dem Entfernen einer alten Betonschicht und losen Steinmaterials auf das ursprünglich Niveau gebracht. Nachdem dies erfolgt war, entstanden fünf neue Stahlbetondecken oberhalb dieser Etage. In die beiden großflächigen Decken wurden wiederum Cobiax-Körper integriert, um das Eigengewicht zu minimieren. Parallel wurden die Hauptgesimse auf der Stadt- und Hofseite, die seit 1945 fehlten, rekonstruiert. Sie haben eine Höhe von ca. 70 Zentimetern und ragen in gleicher Dimension über das Hauptmauerwerk hinaus. Die gewaltigen Gesimse enthalten starke Bewehrungen und stehen in direktem Verbund mit den Decken. Den Abschluss bildet ein flach geneigtes, mit Blech abgedecktes Übergangsdach. Daran befestigte Regenrinnen und Fallrohre leiten Regen- und Schmelzwasser ab.

Mit der Sicherungsmaßnahme IV wurden die Arbeiten am Zerbster Schloss kontinuierlich fortgesetzt. Damit ist dieser Gebäudeteil statisch gesichert und vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Originalsubstanz aus dem 18. Jahrhundert konnte in diesem Bereich bewahrt werden.


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Toilettenanlage Erdgeschoss
30. April 2009 bis 19. August 2009


 
neues Fenster
Fenster
Trockenbau
Trockenbau
Sanitärinstallation
Sanitärinstallation
Wandfliesen
Wandfliesen
Toilettentüren
Toilettentüren
 

Für die Durchführung niveauvoller Veranstaltungen sind auch entsprechende Sanitäranlagen erforderlich. Bislang standen nur zwei sehr kleine Toiletten im oberen Kellergeschoss zur Verfügung, die der Förderverein im Jahr 2005 installieren ließ. Diese sind auch weiterhin in Betrieb, wenn eine Veranstaltung in den direkt angrenzenden Weinstuben stattfindet.

Die neue Toilettenanlage entstand im Erdgeschoss des Schlosses. Sie befindet sich neben der Eingangshalle, die dem Förderverein als Hauptveranstaltungsort dient. Damit ist der direkte Zugang ohne Benutzung einer Treppe gegeben.

Grundvoraussetzung für die Einrichtung der Toilettenanlage war der Einzug von Stahlbetondecken im Rahmen der Sicherungsmaßnahme II im Jahr 2007. Erst damit entstand der Raum nach 62 Jahren wieder, der bis dahin nach oben offen und der Witterung schutzlos ausgesetzt war. Der Nebenraum erhielt eine Trennwand, so dass die Damen- und die Herrentoilette eingerichtet werden konnten.

Die beiden neuen großen Fenster, die nach historischem Vorbild entstanden, lassen viel Licht in die Räume. Am Abend sorgt eine entsprechende Elektroinstallation für Helligkeit. Den beiden Toiletten ist ein Flur vorgelagert, der analog der Eingangshalle einen Belag aus Sandsteinplatten erhielt. Zwei schlichte Türen mit Oberlichtern, die in Anlehnung an die Fenster gestaltet sind, bilden den Zugang zur Damen- und zur Herrentoilette. Wände und Böden wurden mit schlichten Fliesen versehen. In den durch Trockenbau entstandenen Vorräumen wurden die Waschbecken installiert. In der Damentoilette stehen zwei WCs, in der Herrentoilette ein WC und 3 Urinale zur Verfügung. Die Anlage wurde ausschließlich aus Mitteln des Vereins finanziert und kann seit dem Schlossabend 2009 genutzt werden.


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Sicherungsmaßnahme V
5. Oktober 2009 bis 14. Januar 2010


 
Schalung im 1. Vorzimmer
Schalung
Cobiax-Körper
Cobiax-Körper
Bewährung im 2. Obergeschoss
Bewährung
Betondecken
Betondecken
Erneuerung Türsturz
Türsturz
 

Nur wenige Monate nach Abschluss der Sicherungsmaßnahme IV konnten die Arbeiten zur Bewahrung des Barockschlosses vor dem Verfall weitergeführt werden. Der Förderverein erfuhr erneut großzügige Unterstützungen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, den Landkreis Anhalt-Bitterfeld und die Stadt Zerbst/Anhalt. Aus Spenden bestritt der Förderverein die notwendigen Eigenanteile. Für die Förderungen und die Spenden danken wir herzlich.

Die Arbeiten der Sicherungsmaßnahme V konzentrierten sich auf den Bereich zwischen Mittelrisalit und Pavillon. Während die gewölbten Decken oberhalb des Erdgeschosses den Zerstörungen von 1945 standgehalten hatten, fielen die Holzbalkendecken der darüber gelegenen Etagen der völligen Vernichtung anheim. Nachdem die Decken zwischen 1. und 2. Obergeschoss über 64 Jahre fehlten, wurden sie nun wieder eingezogen. Mit den fünf neuen Stahlbetondecken inklusive eingearbeiteter Zuganker ist die notwendige Stabilität in diesem Gebäudeabschnitt nun wieder gegeben. In die Decken der beiden größeren Räume wurden analog der nördlichen Bereiche Cobiax-Körper zur Minimierung des Eigengewichtes integriert. Mit den Decken entstanden die Räume im zweiten Obergeschoss wieder neu. Sie bilden später die Arbeitsplattform zur Abnahme der darüber gelegen, maroden Decken und deren Neuherstellung inklusive Übergangsdach. Außerdem erfolgten Ausbesserungsarbeiten in den Räumen des ersten und zweiten Obergeschosses. Durch Wandalismus ausgebrochene Mauerbereiche wurden geschlossen und geborstene Türstürze rekonstruiert.

Mit der Sicherungsmaßnahme V gelang es dem Förderverein, die Arbeiten am Zerbster Schloss kontinuierlich fortzusetzen. In den Räumen des ersten Obergeschosses, die einst zum Appartement der Fürstin Johanna Elisabeth gehörten, haben sich interessante Stuckreste erhalten. Die Zimmer werden ausgestaltet und sind den Besuchern ab der Saison 2010 zugänglich.


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Gewölbesanierung im Corps de logis
15. März 2010 bis 12. Juli 2010


 
Schuttberäumung
Schuttberäumung
Gewölbeverschließung
Gewölbeverschließung
Betonfüllung
Betonfüllung
Gewölbe mit Haftgrund
Gewölbe mit Haftgrund
saniertes Gewölbe
saniertes Gewölbe
 

Im Haupttrakt des Schlosses haben sich trotz der schweren Zerstörung von 1945 und der sich anschließenden, über Jahrzehnte währenden dramatischen Substanzverluste durch Wandalismus und Witterungseinflüsse zwei große Gewölbe erhalten. Die direkt übereinander gelegenen Gewölbe stammen aus der Zeit um 1690 und haben eine Grundfläche von je ca. 80 Quadratmetern.

Ein Notdach schützte das obere Gewölbe, bis es durch Wandalismus demoliert wurde. Das massiv eindringende Wasser schädigte nicht nur dieses Gewölbe stark, sondern mit fortschreitender Zeit auch das untere. Schließlich kam es zu massivem Baumbewuchs. Das Wurzelwerk der Sträucher und Bäume drang ungehindert und umfangreich in die Fugen ein. Diese negativen Einflüsse führten dazu, dass sich Mauersteine aus dem nur einschalig hergestellten Gewölbe lösten und herabfielen. Im strengen Winter 2009/10 stürzte eine Gewölbekappe nahezu vollständig ein. Durch die stark verringerte Spannung drohte der Gesamtverlust des oberen Gewölbes, durch abgängige Stein- und Schuttmassen wahrscheinlich sogar des unteren. Es bestand dringender Handlungsbedarf. Da kurzfristig keine Fördermittel erhältlich waren, hat der Vereinsvorstand entschieden, die Sanierung aus eigenen Mitteln und Spenden zu finanzieren.

Vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten mussten die Gewölbe abgestützt und an beschädigten Stellen komplett geschalt werden. Anschließend konnten die Reste des Notdaches entsorgt und der tonnenschwere Schutt beseitigt werden. Nach der kompletten Freilegung des Mauerwerks wurden fehlende Ziegel ergänzt und die Kappen wieder geschlossen. Schließlich wurde Beton aufgefüllt und eine gerade Lauffläche hergestellt. Zum Schutz vor Feuchtigkeit wurden Schweißbahnen aufgebracht und Abflüsse installiert. Jetzt sind die beiden historischen Gewölbe saniert, geschützt und wieder begehbar.


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Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 1
1. September 2010 bis 18. Februar 2011


 
Deckenabbruch
Deckenabbruch
Deckenguss im Grünen Kabinett
Deckenguss
Mittelbereich vor dem Treppeneinbau
Treppe Vorzustand
Aufbau Treppenschalung
Treppenschalung
neue Treppenanlage
neue Treppenanlage
 

Die Sicherungsmaßnahme III war ursprünglich für den Zeitraum 2007/08 vorgesehen und umfasste bautechnische Maßnahmen zur Substanzerhaltung im Südbereich des Ostflügels, dem sogenannten Pavillon. Leider konnte das geplante Finanzierungskonzept nicht umgesetzt werden. Nach erneuter Antragstellung war zur Kenntnis zu nehmen, dass die Realisierung der Gesamtmaßnahme auf Grund des Finanzvolumens nicht möglich ist. Somit wurde die komplexe Maßnahme unterteilt.

Ein Schwerpunkt des ersten Bauabschnittes bestand in der Entfernung maroder Stahlsteindecken von 1954/55 oberhalb des Erdgeschosses. Durch die schlechte Qualität des damaligen Baumaterials und mangelnde Pflege der Dichtungen waren die provisorischen Decken mit wesensfremden Stahlbetonunterzügen stark geschädigt und nicht reparabel. Analog der bereits durchgeführten Sicherungen wurden moderne Stahlbetondecken mit Zugankern im Südbereich des Pavillons oberhalb des Erdgeschosses eingebaut. Außerdem wurden beschädigte Türstürze und andere Mauerausbrüche ergänzt. In diesem Bereich konnte weitere barocke Substanz bewahrt werden. Außerdem entstanden historische Raumkubaturen neu, die nach der Zerstörung 1945 nun wieder zugänglich sind.

Ein weiterer elementarer Punkt war die Herstellung eines neuen Treppenhauses an ursprünglicher Stelle im mittleren Südbereich des Pavillons. Die neue Anlage aus Stahlbeton führt vom oberen Souterrain über das Parterre bis ins erste Obergeschoss und ist so konstruiert, dass sie den gültigen Fluchtweg- und Brandschutzanforderungen gerecht wird. Die Treppe erschließt nicht nur die oberen Räume, sondern dient auch als "Arbeitstreppe" bei weiteren Baumaßnahmen und zur Entlastung der sandsteinernen Haupttreppe.

Der erste Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme III wurde vom Land Sachsen-Anhalt, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Stadt Zerbst/Anhalt gefördert. Die erforderlichen Eigenanteile des Fördervereins resultierten aus Spenden. Allen Unterstützern gilt unser herzlichster Dank.


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Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 2
8. August 2011 bis 27. Januar 2012


 
Baugerüst
Baugerüst
Durchblick zum 2. Obergeschoss
Durchblicke
Deckenguss
Deckenguss
Schalung Treppe
Schalung Treppe
Baukran
Baukran
 

Die Realisierung dieser Sicherungsmaßnahme war nur durch die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, des Landkreises Anhalt-Bitterfeld und der Stadt Zerbst/Anhalt möglich. Die erforderlichen Eigenanteile hat der Förderverein aus Spenden aufgebracht. Wir danken allen Beteiligten ganz herzlich.

Durchgeführt wurden weitere bautechnische Arbeiten zur Substanzerhaltung im Südbereich des Ostflügels, dem sogenannten Pavillon. Zu Beginn mussten drei marode, nicht mehr tragfähige Decken oberhalb des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses sowie zwei provisorische, ebenfalls völlig desolate Stützwände entfernt werden. Außerdem wurden zwei wesensfremde, zur Behelfskonstruktion gehörige Stahlbetonunterzüge demontiert. Alle beseitigten Elemente stammten aus der Zeit 1954/55 und waren infolge Witterungseinwirkung dramatisch geschädigt, vom Einsturz bedroht und nicht mehr reparabel.

Analog der schon durchgeführten Sicherungen wurden drei moderne Stahlbetondecken mit Zugankern im Pavillon oberhalb des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses eingebaut. Infolge der partiell geschwächten Wände musste auch ein neuer, nicht sichtbarer Unterzug integriert werden. Außerdem wurden Fehlstellen im aufgehenden Mauerwerk ergänzt.

Die im mittleren Südbereich des Pavillons mit dem ersten Bauabschnitt begonnene Treppenanlage wurde nun vom ersten bis ins zweite Obergeschoss verlängert. Die neue Stahlbetontreppe mit massivem Geländer entspricht den gültigen Fluchtweg- und Brandschutzanforderungen. Die Treppenanlage erschließt die Räume der einzelnen Etagen und dient als "Arbeitstreppe" bei weiteren Baumaßnahmen.

Mit dem zweiten Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme III, der inhaltlich den vorangegangenen Maßnahmen folgte, konnte ein weiterer Bereich des Zerbster Schlosses vor dem Totalverlust bewahrt werden. Außerdem wurden die neu gewonnenen Räume in die Veranstaltungsfläche des Fördervereins integriert.


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Verputzung Eingangshalle
16. April 2012 bis 31. Mai 2012


 
Schutt im Saal
Schutt im Saal
Erste Führungen
Erste Führungen
Fensterwand
Fensterwand
Treppenhauswand
Treppenhauswand
Saal mit Leuchtern
Saal mit Leuchtern
 

Die Eingangshalle im Erdgeschoss des Schlosses nimmt die gesamte Breite des Mittelrisalits ein und bildete ursprünglich den Hauptzugang zum Ostflügel. Ihr schlichter, klassizistischer Charakter war beabsichtigt und ermöglichte die Steigerung in den Dekorationen bis zum Hauptraum des Traktes im ersten Obergeschoss - dem Audienzgemach. Die Eingangshalle wurde mit dem Brand des Schlosses 1945 fast völlig zerstört.

Der Förderverein verfolgt das Ziel, den Saal sukzessive in seinen Vorkriegszustand zu versetzen. Nach dem Einzug einer Stahlbetondecke, dem Einbau von Fenstern und provisorischen Türen sowie der Neuverlegung des Sandsteinfußbodens dient er als Hauptveranstaltungsraum.

Die durch den weitestgehenden Putzverlust steinsichtigen, mit Graffiti beschmierten Wände wurden nun in traditioneller Handarbeit neu verputzt. Die noch vorhandenen historischen Putzflächen wurden erhalten und integriert. Diese gaben zu rekonstruierende Putzstärken bis zu vier Zentimetern vor. Fehlende Stuckdekorationen wurden durch aufgeraute Partien verdeutlicht. Nach Abschluss der Arbeiten tritt die symmetrische Wandgliederung mit teilweise doppelt gestellten dorischen Pilastern wieder deutlich hervor. Durch zwei kristallene Kronleuchtern erhält der Raum einen festlichen Charakter. Die Finanzierung der Sanierungsarbeiten erfolgte ausschließlich durch Spenden.


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Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 3
7. Januar 2013 bis 5. Juni 2013


 
Deckenabbruch
Deckenabbruch
Wandabbruch
Wandabbruch
Baurüstung
Baurüstung
Durchblick
Durchblick
Winterpause
Winterpause
 

Der realisierte dritte Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme III umfasste weitere bautechnische Arbeiten zur Substanzerhaltung im Südbereich des Ostflügels, dem sogenannten Pavillon.

Die Arbeiten begannen mit dem Abbruch von drei maroden, nicht mehr tragfähigen Stahlsteindecken aus den Jahren 1954/55 oberhalb des Parterres sowie des ersten und zweiten Obergeschosses im hofseitigen Bereich des Pavillons. Parallel erfolgte die Demontage von drei wesensfremden Stahlbetonunterzügen, auf denen die Decken auflagen. In den oberen Etagen wurden außerdem zwei provisorische, ebenfalls völlig desolate Stützwände entfernt.

Analog der schon realisierten Sicherungen wurden zwei moderne Stahlbetondecken mit Zugankern im Pavillon oberhalb des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses eingebaut. Durch Nässe hervorgerufene Schäden und Fehlstellen im aufgehenden Mauerwerk wurden beseitigt bzw. ergänzt. Die freigelegte Mauerkrone erhielt zum Schutz eine Betonabdeckung. Mit den Arbeiten konnte weitere barocke Substanz in diesem Schlossbereich bewahrt werden.

Die Umsetzung dieser Maßnahme war nur mit Unterstützung mehrerer Förderer möglich: Bundesrepublik Deutschland (Denkmalschutz-Sonderprogramm), Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, Landkreis Anhalt-Bitterfeld und Stadt Zerbst/Anhalt. Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer.

Mit dem dritten Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme III, der inhaltlich den vorangegangenen Maßnahmen folgte, konnte ein weiterer Bereich des Zerbster Schlosses vor dem Totalverlust bewahrt werden. Außerdem wurde mit der Wiederherstellung der Kubatur des Audienzgemachs ein neuer Raum gewonnen, der nunmehr in die Veranstaltungsfläche des Fördervereins integriert ist.


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Sicherungsmaßnahme VI, Bauabschnitt 3
23. September 2013 bis 30. Oktober 2014


 
Freilegung Gewölbe
Freilegung Gewölbe
Schalung Gewölbe
Schalung Gewölbe
Entlastungsbogen
Entlastungsbogen
Dachsparren
Dachsparren
Guss Treppe
Guss Treppe
 

Die Sicherungsmaßnahme VI ist auf Grund ihrer Komplexität planungstechnisch in drei Bauabschnitte gegliedert. Die zur Verfügung gestellten Förder- und Eigenmittel sowie die Gegebenheiten vor Ort erlaubten es, den dritten Bauabschnitt als ersten zu realisieren. Die Arbeiten dieses Bauabschnittes konzentrierten sich auf den Westteil des Corps de logis.

Den Hauptschwerpunkt bildete der Einbau einer neuen, modernen Treppenanlage anstelle einer 1945 völlig verloren gegangenen Holztreppe. Im Kellerbereich wurden die ursprünglichen Strukturen rekonstruiert. Die oberen Bereiche wurden in Stahlbeton ausgeführt und mit verzinkten Geländern versehen. Die Treppe stellt die Kommunikation zwischen dem Souterrain und den Obergeschossen wieder her.

Die historischen Gewölbe waren durch die ständige Bewitterung geschädigt und durch Wandalismus teilweise zerstört. Sie wurden im Rahmen der Baumaßnahme ergänzt und mit Stahlbeton stabilisiert. Im zweiten Obergeschoss erfolgte der Einzug von zwei kleineren Stahlbetondecken anstelle von 1945 verloren gegangenen Holzbalkendecken.

Die erheblich geschädigte Mauerkrone musste teilweise abgetragen und neu aufgemauert werden. Größere Fehlstellen, die durch Bombeneinschlag entstanden, wurden ergänzt. Anschließend wurde ein Übergangsdach mit Holzelementen und einer Blechabdeckung aufgesetzt. Außerdem erhielt das Dach eine entsprechende Entwässerung.

Die Arbeiten erfolgten in steter Begleitung durch die Denkmalschutzbehörden. Finanzielle Unterstützung gewährten die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und die Stadt Zerbst/Anhalt. Der Förderverein Schloss Zerbst e. V. dankt allen Förderern herzlich. Mit dem dritten Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme VI konnte der westliche Teil des Corps de logis vor dem weiteren Verfall bewahrt werden.


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Abdeckung der Balkone
21. November 2013 bis 4. April 2014 (mit Unterbrechung)


 
Arbeitsrüstung
Arbeitsrüstung
Unterkonstruktion
Unterkonstruktion
Blechabdeckung
Blechabdeckung
Montagearbeiten
Montagearbeiten
Endzustand
Endzustand
 

Die beiden Balkone am Mittel- und Südrisalit auf der Hofseite des Schlosses sind infolge der Kriegseinwirkungen, der nachfolgenden Materialentnahme und Wandalismus der jüngeren Zeit stark geschädigt. Wasser drang ungehindert in den Sandstein und das umgebende Mauerwerk ein. Erhebliche Feuchtigkeitsschäden zeigten sich inzwischen auch in den unmittelbar hinter den Balkonen liegenden Räumen.

Zum Schutz der beiden Balkone vor weiterer Verwitterung und erneutem Eindringen von Nässe ins Mauerwerk erfolgte deren Abdeckung. Mittels Holzkonstruktionen wurden auf den ungleichmäßig hohen Balkonbereichen einheitliche, schräg geneigte Flächen geschaffen, um den optimalen Wasserablauf zu gewährleisten. Dann erhielten die Platten Blechabdeckungen.

Nunmehr kann Nässe gezielt ablaufen und den Balkonen sowie dem angrenzenden Mauerwerk nicht mehr schaden. Die Maßnahme wurde ausschließlich aus Spenden finanziert.


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Sandsteingeländer im Haupttreppenhaus
1. bis 14. September 2014


 
Vorzustand
Vorzustand
Sandsteindocke
Sandsteindocke
Handlauf
Handlauf
Docken einsetzen
Docken einsetzen
Endzustand
Endzustand
 

Zwei elegante Sandsteingeländer schmückten einst den unteren Lauf der Haupttreppe zwischen Eingangshalle und erstem Podest. Die Docken und Handläufe schuf der Bildhauer Gottfried Reinicke aus Danzig in den Jahren 1748/49.

Die Geländer wurden bei der Zerstörung des Schlosses 1945 nur leicht beschädigt. Durch Wandalismus gingen sie jedoch in den 1990er Jahren verloren. Im Rahmen einer Schlossberäumung um 1998 wurden die noch vorhandenen Sandsteinelemente entsorgt.

Zwei noch existierende Bruchstücke, Fragmente im Gemäuer und Abdrücke im Putz sowie ein historisches Foto bildeten die Grundlage für die Rekonstruktion der Sandsteingeländer im Rahmen des Steintreffens 2014 im Zerbster Schloss.

Zahlreiche Wandergesellen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern stellten die Docken und Handläufe nach Schablonen in traditioneller Handarbeit neu her. Anschließend wurden die Elemente im Treppenhaus eingebaut.

Dank der fleißigen, unentgeltlichen Arbeit der Wandergesellen erstrahlt der untere Treppenabsatz fast wieder in alter Schönheit. Der Sandstein und die Verpflegung der Gesellen wurden aus Spenden finanziert.


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Sanierung des Daches über dem Mittelrisalit
26. bis 29. Mai 2015


 
Nasse Wand
Nasse Wand
Kran
Kran
Schweißbahnen
Schweißbahnen
Neue Abdeckung
Neue Abdeckung
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Förderung
 

Im oberen Bereich des Mittelrisalits des Ostflügels traten seit längerer Zeit massive Feuchtigkeitsschäden auf. Die Hohlblocksteindecke als oberer Abschluss aus der Notsicherung der Jahre 1954/55 konnte bislang nicht ausgetauscht werden. Die 2005 erfolgte Abdeckung dieser Decke wies nunmehr zahlreiche Schadstellen auf. Das führte zu verschiedenen Tropfstellen und zur erheblichen Durchnässung der Nordwand.

Mit der nunmehr realisierten Sanierung des Daches konnte dieser schlechte Zustand, der der historischen Schlosssubstanz sehr schadete, behoben werden. Nach der Reinigung der Dachfläche erhielt sie einen Bitumenvoranstrich. Anschließend wurde das Dach mit beschieferten Schweißbahnen abgedichtet. Die angrenzenden Dachbereiche sowie die äußeren Randanschlüsse und die Aufkantungen erhielten ebenfalls eine Abdichtung. Außerdem wurden die Abflüsse gereinigt und neu angebunden bzw. im Randbereich isoliert.

Der Vorstand des Fördervereins Schloss Zerbst e. V. bedankt sich sehr herzlich für die Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Arbeiten erfolgten in Begleitung durch die Denkmalschutzbehörden. Mit der Sanierungsmaßnahme konnte der Mittelrisalit des Ostflügels vor weiteren Feuchtigkeitsschäden bewahrt werden.


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Sicherungsmaßnahme III, Bauabschnitt 4
17. Mai 2016 bis 21. Dezember 2016


 
Baurüstung
Baurüstung und Kran
Schalungen
Schalungen
Abschlussdecke
Abschlussdecke
Dach und Plattform
Dach und Plattform
Pavillon
Pavillon
 

Der vierte Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme III schloss sich an die drei vorhergehenden Abschnitte an und konzentrierte sich auf den Südbereich des Ostflügels, den sogenannten Pavillon. Inhalt waren weitere bautechnische Maßnahmen zur Substanzerhaltung in diesem Bereich. Die Finanzierung erfolgte von Bund und Land aus dem Programm "Förderung von Stadtumbaumaßnahmen, Programmbereich Aufwertung" sowie durch Eigenanteile.

Der fünf mal fünf Fensterachsen umfassende Pavillon wurde mit einer Abschlussdecke oberhalb des zweiten Obergeschosses versehen. Dazu war es notwendig, Ausbruchstellen im Mauerwerk, die durch Witterungseinflüsse entstanden sind, zu schließen. Außerdem wurden die äußeren und inneren Mauern durch Ergänzungen wieder auf die ursprüngliche Höhe gebracht und Deckenauflager hergestellt. Anschließend entstanden die neuen Stahlbetondecken. Die erheblich überkragenden Hauptgesimse, die 1945 komplett verloren gingen, erforderten durch ihre Mächtigkeit eine direkte Verbindung mit den Decken. Anschließend wurde der Dachstuhl für das schlichte Schutzdach aufgebracht. Die Abdeckung erfolgte mittels witterungs- und alterungsbeständiger Trapezbleche. Eine installierte Entwässerungsanlage dient der Ableitung von Regen- und Schmelzwasser. Oberhalb des Daches entstand eine Plattform, die Besuchern einen imposanten Überblick über die Schlossanlage und die Stadt ermöglicht. Die Treppenanlage wurde vom zweiten Obergeschoss bis zur Dachebene und zum Ausstieg verlängert. Das oberste Geschoss erhielt provisorische Fenster.

Mit den Arbeiten des vierten Bauabschnittes der Sicherungsmaßnahme III wurde das Mauerwerk stabilisiert und die Statik wiederhergestellt, die barocke Substanz durch ein Schutzdach bewahrt sowie die Zugänglichkeit und Nutzung der historischen Räume ermöglicht. Die Aussichtsplattform bildet einen weiteren touristischen Anziehungspunkt.


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Sicherungsmaßnahme VII
20. November 2017 bis 18. Mai 2018


 
Baurüstung
Kran und Baurüstung
Deckenabbruch
Deckenabbruch
Abstützungen
Abstützungen
Abschlussdecke
Abschlussdecke
Dach
Dach
 

Mit der Sicherungsmaßnahme VII hat der Förderverein die zehnte große Baumaßnahme zur Sicherung und Bewahrung des Zerbster Schlosses realisiert. Die Arbeiten hatten weitere bautechnische Maßnahmen zur Substanzerhaltung im Bereich des oberen Abschlusses der südlichen Rücklage zwischen Mittelrisalit und Pavillon zum Inhalt.

Die oberhalb des zweiten Obergeschosses befindlichen Decken der Notsicherung von 1954/55 waren komplett defekt und einsturzgefährdet. Der Abbruch der Decken inklusive der wesensfremden Betonunterzüge war unumgänglich. Durch fehlende Wasserabläufe wiesen auch die oberen Wandabschnitte massive Schäden auf. Nach Abnahme des losen Steinmaterials wurden die aufgehenden Mauern bis zum ursprünglichen Niveau ergänzt, dann konnten die neuen Stahlbetondecken hergestellt werden. Weiterhin erfolgte die Rekonstruktion der Hauptgesimse der Hof- und Stadtseite, die auf Grund ihres enormen Gewichts in direktem Verbund mit den Decken stehen. Anschließend wurde das Übergangsdach mit hölzernem Dachstuhl und Metallabdeckung errichtet. Den Abschluss bildete die Installation der Dachentwässerung.

Die Umsetzung dieser Maßnahme war nur mit finanzieller Hilfe mehrerer Förderer möglich: Bundesrepublik Deutschland (Denkmalschutz-Sonderprogramm), Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, Landkreis Anhalt-Bitterfeld und Stadt Zerbst/Anhalt. Der Förderverein hatte nicht unerhebliche Eigenanteile aufzubringen. Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer.

Die Sicherungsmaßnahme VII diente dem Schutz der Originalsubstanz des Schlosses und der Wiederherstellung originaler Strukturen. Die im zweiten Obergeschoss wiedererstandenen Räume werden in die kulturelle Nutzung einbezogen.


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Sicherungsmaßnahme VI, Bauabschnitt 1
11. Juni 2018 bis 28. Februar 2019


 
Gewölbesanierung
Gewölbesanierung
Stahlbetondecke
Stahlbetondecke
Deckenschalung
Deckenschalung
Gewölberekonstruktion
Gewölberekonstruktion
Putzarbeiten
Putzarbeiten
 

Der vom Förderverein Schloss Zerbst e. V. realisierte erste Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme VI bezog sich auf die beiden unteren Etagen des Corps de logis. Die elfte Baumaßnahme war die bislang umfangreichste und aufwändigste. Damit konnte der verbliebene Teil des ältesten und 1945 am stärksten kriegszerstörten Schlosstraktes grundhaft in Angriff genommen werden.

Zu Beginn wurde akut absturzgefährdetes Mauerwerk in allen vier Geschossen abgetragen, das betraf insbesondere Fensterstürze, Innenwände, Gewölbereste und Mauerkronen. Diese Arbeiten mussten per Hand von einer Gondel aus erfolgen, die an einem Kran befestigt war. Anschließend wurden Fensterstürze und andere Fehlstellen in den unteren beiden Geschossen wiederhergestellt bzw. geschlossen.

Im Souterrain wurde das einsturzgefährdete historische Deckengewölbe des nordöstlichen Eckraumes freigelegt, saniert und mit einer oberhalb hergestellten Stahlbetondecke entlastet. Im angrenzenden Nordraum wurde die seit 1945 gänzlich fehlende Gewölbedecke nach historischem Vorbild rekonstruiert. Im Erdgeschoss erfolgte die Sanierung des stark verwitterten Gewölbes des großen Südraumes. Außerdem mussten dort die Verfüllungen in den darunter befindlichen Gewölbekappen entfernt werden. Durch Einbringen von Leichtbeton trat eine erhebliche Verminderung der Belastung ein. Zwei weitere Räume des Erdgeschosses bekamen neue Stahlbetondecken.

Die in den Fensteröffnungen des Souterrains vorhandenen historischen schmiedeeisernen Gitter wurden saniert, fehlende Gitter neu hergestellt und eingebaut. Außerdem wurden neue Fenster nach historischem Vorbild angefertigt und eingebaut. Für den Zugang von der Nordseite entstand eine neue Eingangstür. Alle Räume der beiden bearbeiteten Etagen erhielten an Decken und Wänden neuen Putz und wurden elektrifiziert. Der unbefestigte Fußboden im nördlichen Kellerraum bekam einen Ziegelbelag.

Die Umsetzung der komplexen Maßnahme machten Mittel aus dem Programm des Landes Sachsen-Anhalt "Förderung von Stadtumbaumaßnahmen - Programmbereich Aufwertung" möglich. Für die Bewilligung der Förderung, die sich zu gleichen Teilen aus Bundes- und Landesmitteln zusammensetzte, dankt der Förderverein dem Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Herrn Webel, und seinen Mitarbeitern ganz herzlich.

Die vier neuen Räume des Erdgeschosses wurden am 1. Juni 2019 mit der russisch-deutschen Sonderausstellung "Auf den Spuren Katharinas" feierlich eingeweiht. Die Kelleretage wird perspektivisch die erhaltenen Särge der Mitglieder des fürstlichen Hauses Anhalt-Zerbst aufnehmen.


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Fenster und Türen nach historischem Vorbild
10. Dezember 2020 bis 09. Juli 2021


 
Rohbau Fenster
Rohbau Fenster
Fenstereinbau
Fenstereinbau
Hoffassade
Hoffassade
Neue Fenster
Neue Fenster
Doppelflügeltüren
Doppelflügeltüren
 

Im Rahmen des Projektes wurden im Erdgeschoss des Ostflügels 27 Fenster und im ersten Obergeschoss 35 Fenster sowie zwei Balkonfenster entsprechend der Denkmalrechtlichen Genehmigung eingebaut.

Zu Beginn war es notwendig, die maroden provisorischen Fenster auszubauen und zu entsorgen. Danach erfolgte die rohbautechnische Bearbeitung der teils ausgebrochenen Fensterlaibungen und Stürze. Für den Einbau der neuen Balkonfenster mussten die Blechabdeckungen der beiden Balkone partiell zurückgebaut werden. Außerdem war es erforderlich, die stark beschädigten Sandsteinblöcke oberhalb des südlichen Balkonfensters zu vernadeln, einen Träger einzuziehen sowie eine Sandsteinverblendung nach historischem Vorbild herzustellen und einzubauen. Der Rückbau der Trockenbauverkleidungen in den Fensterlaibungen vom Zweiten Fürstlichen Vorzimmer und vom Zedernkabinett war ebenfalls unumgänglich.

Nach der Herstellung der 62 Fenster und Fensterbänke sowie 2 Balkonfenster nach historischem Vorbild erfolgte deren Einbau. Danach konnten die Blechabdeckungen ergänzt und an die beiden neuen Balkonfenster angepasst werden. In den beiden visualisierten Ausstellungsräumen erfolgte dann der Neubau der Trockenbauverkleidungen in den Fensternischen. Anschließend wurden die neuen Visualisierungen in den Laibungen angebracht. Schlussendlich erfolgte die farbliche Angleichung der bereits vorhandenen 8 Fenster.

Der Eingangssaal im Erdgeschoss des Ostflügels wurde mit sechs Doppelflügeltüren entsprechend der Denkmalrechtlichen Genehmigung versehen.

Als Erstes erfolgte die rohbautechnische Bearbeitung der Türlaibungen und Stürze. Nach der Herstellung der 6 Doppelflügeltüren nach historischem Vorbild wurden diese im Saal eingebaut. Den Abschluss bildete das Verputzen und Angleichen der die Türen umgebenden Oberflächen.

Das Projekt "Fenster und Türen nach historischem Vorbild" wurde erfolgreich abgeschlossen. Finanzielle Unterstützung erhielt der Förderverein von der Bundesrepublik Deutschland aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm, dem Land Sachsen-Anhalt, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Stadt Zerbst/Anhalt. Die Eigenanteile hatte der Verein aus Spenden aufzubringen. Allen Zuwendungsgebern und Spendern ein herzliches Dankeschön.


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Umsetzung des kulturellen Nutzungskonzeptes
8. Juli 2020 bis 31. Oktober 2022


 
Freilegung Keller
Freilegung Keller
Deckenschalung
Deckenschalung
Neue Fensterachse
Neue Fensterachse
Dachstuhl
Dachstuhl
Haupttrakt
Haupttrakt
 

Die Realisierung des baulichen Großprojektes "Umsetzung des kulturellen Nutzungskonzeptes" war im Ehrenamt eine überaus große Herausforderung für den Vorstand des Fördervereins Schloss Zerbst e. V. Etliche andere Initiativen hatten von der Durchführung abgeraten, da die Tiefenprüfungen der Investitionsbank Sachsen-Anhalt als bewilligende Einrichtung regelrecht gefürchtet werden und weit über die Maßen viele Projekte von Rückzahlungen betroffen waren. Trotzdem hat der Verein die Herausforderung angenommen und das Projekt erfolgreich abgeschlossen.

Von der Antragstellung im Februar 2018 bis zur Fertigstellungen im Oktober 2022 vergingen 57 Monate! Zum Vergleich: Der riesige fünfetagige Ostflügel des Zerbster Schlosses wurde Mitte des 18. Jahrhunderts in nur 16 Monaten im Rohbau errichtet! Das Großprojekt des Vereins war von Überbürokratisierung, Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten, Fachkräftemangel und coronabedingten Ausfällen gekennzeichnet. Insgesamt wurden 2,7 Millionen Euro in das Zerbster Schloss investiert. Die Zuwendung erfolgte über CLLD / LEADER im Rahmen des Programms "Sachsen-Anhalt KULTURERBE" gemäß der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Investitionen zur Verbesserung der Präsentation und nachhaltigen Nutzung des kulturellen Erbes im Land Sachsen-Anhalt. Zuwendungsgeber aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) war die Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Die baufachliche Prüfung lag beim Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt.

Der Förderverein ist sehr dankbar für den bereitgestellten Betrag. Ohne die Zuwendung und insbesondere die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes hätte das Schloss nicht mehr für Besucher öffnen können. Für die engagierte, lösungsorientierte Unterstützung dankt der Vereinsvorstand Frau Kurzke von der Lokalen Aktionsgruppe "Mittlere Elbe-Fläming", Herrn Dubiel von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt sowie der Stadt Zerbst/Anhalt mit dem Bürgermeister Herrn Dittmann an der Spitze sowie dem Planungsbüro Bau-Consult Hermsdorf sehr herzlich.

Das Projekt "Umsetzung des kulturellen Nutzungskonzeptes" setzte sich aus drei verknüpften Komponenten zusammen: Realisierung des Brandschutzkonzeptes, Errichtung eines Aufzuges mit Anbindung aller Etagen des Schlosses und Herstellung einer barrierefreien Toilettenanlage.
Die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes umfasste baukonstruktive Maßnahmen und technische Ausrüstungen sowie Flucht- und Feuerwehrpläne. Es wurden sechs neue Außentüren und 52 Brandschutztüren hergestellt und eingebaut. Außerdem wurden 25 Feuerlöscher montiert sowie Rettungsweg- und Notbeleuchtungen installiert. Die Anbringung von Flucht- und Rettungswegplänen sowie unzähligen Rettungswegpiktogrammen war ebenfalls notwendig.
Die Errichtung eines Aufzuges zur Schaffung des barrierefreien Zugangs zu allen Schlossetagen war aus technologischen und denkmalschutzrechtlichen Gründen nur im nordwestlichen Teil des Schlosses möglich. Dazu wurde ein Gebäudeteil der östlichen Rücklage des Haupttraktes (eine Fensterachse) auf historischen Fundamenten neu errichtet und der Aufzugsschacht integriert. Mit dem Einzug von Stahlbetondecken im ersten und zweiten Obergeschoss sowie der Aufbringung eines Übergangsdaches erfolgte die Anbindung aller Etagen an den Aufzug. Für die Nutzbarmachung der neuen Räume wurden Fenster eingebaut.
Der Barrierefreiheit dient nun auch eine im ersten Obergeschoss des Ostflügels installierte Toilettenanlage entsprechend dem Entwicklungs- und Nutzungskonzept des Schlosses.

Mit erfolgter Umsetzung der drei Komponenten des kulturellen Nutzungskonzeptes sind nun die Inbetriebnahme aller Schlossräume und deren kulturelle Nutzung sowie der gefahren- und barrierefreie Zugang für alle Besuchergruppen gegeben. Mit dem Großprojekt wurden weitere Bereiche des denkmalgeschützten, kunst- und kulturhistorisch bedeutenden Gebäudes bewahrt und für Gäste zugänglich gemacht.


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